Künstliche Intelligenz in der Reitanlage
Modernste Sicherheitslösung schützt Menschen, Pferde und Gebäude
In Mönchengladbach übertrifft die Reitanlage Gut Abtshof die bisherigen Vorstellungen von Brand- und Einbruchschutz in Ställen. In Zusammenarbeit mit Bosch wird dort auf eine vernetzte Videolösung mit intelligenter Brandfrüherkennung durch IP-Kameras gesetzt – und die Eigentümer und Einsteller sind begeistert.

Die Reitanlage Gut Abtshof ist ein wahr gewordener Traum – für Pferde, Einsteller und für Sarah Valder-Schedl und ihren Mann Harald L. Schedl. Das Ehepaar hat zusammen mit dem Eigentümer Helmut Nolden den traditionsreichen Gutshof in Mönchengladbach zur vielleicht modernsten und sichersten Reitanlage der pferdeverliebten Region umgebaut: Dazu gehören zwei große Reithallen, ein Dressurplatz und zwei Springplätze im Freien, Führund Longierhallen, mehrere Außen-Sand-Paddocks, die an die 7,5 Hektar Wiese und Weideland grenzen, und ein Restaurant mit Terrassenbereich. Auf dem historischen Gutsgelände, das erstmals im Jahr 1292 namentlich erwähnt ist, steht das ehemalige Herrenhaus. Bis ins 19. Jahrhundert residierten auf dem Gut die Äbte der Benediktiner Abtei Gladbach, heute werden hier über 60 Pferde von Einstellern versorgt.
Neueste Technologie schützt die Menschen, Tiere und die Anlage. Eine vernetzte Videolösung mit 40 Kameras kombiniert Einbruch- und Perimeterschutz rund um die Gebäude mit einer intelligenten Brandfrüherkennung in den Stallgassen. Und nebenbei macht sie sogar die Übertragung von Livestreams während der Reitturniere möglich. „Wenn man den Anspruch hat, eine der führenden Reitanlagen zu sein, gehört eine Videolösung zur Überwachung im Außenbereich, den Sattelkammern, den Stallgassen und den Reithallen einfach dazu. Auf die Brandfrüherkennung in den Stallgassen bin ich besonders stolz, weil wir damit ein Alleinstellungsmerkmal haben“, erläutert Sarah Valder-Schedl. Für sie geht ein stimmiges Sicherheitskonzept über die Sicherheit beim Reiten und den Umgang mit den Pferden hinaus.

Mit Hilfe künstlicher Intelligenz haben wir die Kameras so trainiert, dass sie Feuer und Rauch von aufgewirbeltem Staub unterscheiden.
– Carsten Wegmann, Montagegruppenleitung Bosch Energy and Building Solutions
Intelligente Früherkennung von Flammen und Rauch macht das Unmögliche möglich
Gemeinsam mit den Experten von Bosch Energy and Building Solutions schafften die Betreiber ein bislang als unlösbar erachtetes Problem aus der Welt: die Stallungen umfassend vor Bränden zu schützen. ,,Für mich hat gezählt, dass mein Ansprechpartner bei Bosch genau verstanden hat, was meine Frau und ich wollten. Er hat zugehört und unsere Wünsche und Anforderungen in Lösungen übersetzt. Dadurch ist Vertrauen entstanden“, beschreibt Harald L. Schedl den Findungsprozess. Die Lösung liegt in der Künstlichen Intelligenz, die in den AVIOTEC-Videokameras hinterlegt ist. ,,Eine klassische Brandmeldeanlage oder eine Lichtschranke stößt in einem Stall schnell an ihre Grenzen. Beim Einstreuen von Stroh oder Spänen und bei der Heufütterung wird viel Staub aufgewirbelt. Das führt bei gängigen Technologien leicht zu Fehlalarmen. Wir dagegen hängen die AVIOTEC-Videokameras in einer Höhe auf, in der sie relativ wenig Staub abbekommen und trotz der Höhe erkennen sie einen entstehenden Brand.
Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz haben wir die Kameras so trainiert, dass sie Feuer und Rauch von aufgewirbeltem Staub unterscheiden“, beschreibt es Garsten Wegmann, Montagegruppenleitung Niederrhein bei Bosch Energy and Building Solutions, der dieses Projekt technisch betreute. Die IP-Kameras mit integrierter Videoanalyse detektieren Flammen und Rauch direkt an der Entstehungsquelle. Dadurch lassen sich Brände schnell identifizieren. Wie wichtig dieser technologische Fortschritt ist, zeigt diese Zahl: Rund 5 000 Mal brennt es jedes Jahr in deutschen Tierställen, schätzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Denn Ställe bieten durch Stroh, Holz und Frischluft geradezu ideale Voraussetzungen für das Ausbreiten von Flammen.

Die Anlage ist über sieben Hektar groß und ich bin erstaunt, wie weit die Kameras in die Anlage blicken können.
Harald L. Schedl


Starkes Sicherheitskonzept ist Wertschätzung für Einsteller und Tiere
„Wir bieten ein maximales Maß an Sicherheit. Ich habe hier selbst mehrere Pferde eingestellt und wir legen großen Wert darauf, dass es ihnen und den Tieren unserer Kunden gut bei uns geht. Dafür haben wir mit der Größe der Boxen, dem Ebbe-Flut-System beim Dressur- und Springplatz oder den Gummipflastersteinen in den neuen Paddock-Boxen einen modernen Standard für die Pferdehaltung gesetzt. Diesen Anspruch übertragen wir auch auf die Sicherheit“, sagt Sarah Valder-Schedl. ,,Die Reaktion der Einsteller auf unsere Maßnahmen ist ungemein positiv. Sie sehen die Initiative als Wertschätzung für ihre Tiere.“
Das Ende der Möglichkeiten ist noch lange nicht erreicht. Warum nicht freiwerdende Parkplätze melden oder mittels Intelligent lnsights darstellen, wie stark Reitplätze und Reithalle aktuell frequentiert sind? ,,Für eine Auslastungsanzeige benötigt man lediglich eine Ergänzung der entsprechenden Software“, sagt Garsten Wegmann, der den Kunden auch weiterhin berät und betreut. So lassen sich Einbruch- und Brandschutz sowie Annehmlichkeiten und Komfort für die Kunden am Gut Abtshof wunderbar zusammenfügen – und zukunftsweisende Maßstäbe setzen.